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7 Beziehungstipps, die Paare glücklich machen

Sarah Kothen Coaching

Lesedauer: 8 Minuten

Was ist das Geheimnis glücklicher Paare?

Die Frage aller Fragen:

Wie hält die Liebe ein Leben lang?

Was haben andere, erfolgreiche Paare probiert und vielleicht anders gemacht als Paare, die in ihren Beziehungen scheitern? Ich stelle bewährte Lösungen vor, mit denen ihr die häufigsten und größten Beziehungsprobleme vermeidet.

1. Den Partner tolerieren

Oft will ein Partner den anderen verändern. Beziehungsratgeber raten uns dann gerne den Partner zu akzeptieren, so wie er ist und ihn nicht verändern zu wollen. Also den Partner zu akzeptieren - ohne Wenn und Aber.


Ich formuliere es anders: Gefestigte Beziehungen basieren auf gegenseitiger Toleranz. Wo liegt der Unterschied?

 

Akzeptieren (lat. accipere) bedeutet gutheißen, annehmen billigen. Natürlich müssen wir nicht alle schrullige Macken unseres Partners gutheißen. Wir können sie aber tolerieren, also gelten lassen. Vielleicht machen sie meinen Partner sogar (und wenn auch nur in meinen Augen) liebenswert. Wenn ich etwas toleriere, dulde ich es und bin nachsichtig. Es bedeutet nicht, dass ich damit konform gehe.


Toleranz scheint mir hier das Schlüsselwort zu sein. Dann kann man gemeinsam aufblühen. Durch das gegenseitige tolerieren fördert man einen ehrlichen, offenen und intimen Umgang miteinander.

Den Partner tolerieren

2. Miteinander reden

Die Art und Weise unserer Kommunikation ist auch in einer Beziehung das A und O. Was auch immer wir fühlen, uns wünschen oder vielleicht auch angestellt haben, mit unserem Partner sollten wir darüber sprechen (können). Das tägliche Miteinander-Reden ist so etwas wie die Schaltzentrale in der Liebe. 


Etwas auszusprechen erleichtert mir zunächst einmal die eigene Wahrnehmung. Wenn ich meine Gedanken in Worte formuliere, werden sie nicht nur für mich selbst klarer, vielmehr versteht auch mein Partner, was in mir vorgeht und was mich beschäftigt. Der Austausch schafft Vertrauen und Nähe.


Dagegen sind unausgesprochene Dinge eher Beziehungskiller. Schlimmstenfalls lösen sie bei meinem Partner Unsicherheit aus. Indem ich Gefühle und Gedanken ausschließlich für mich behalte, zwinge ich meinen Partner quasi dazu, mein Verhalten zu deuten. Ich gebe mir selber also gar nicht die Chance, mich auszudrücken und verständlich zu machen. Sobald mein Partner mein Verhalten aber nur deuten kann, wird er vieles nicht so verstehen, wie ich es meine und fühle. Und schon sind wir in unserer Beziehung auf dem Holzweg, der uns auf Dauer ins Nichts führen wird.


Bringe ich mich dann noch in die Situation, dass ich ein bislang unausgesprochenes Konfliktthema, dann auspacke, wenn mein Fass schon überläuft, wird es richtig ärgerlich. Wie soll mein Partner dann noch verstehen, was ich von ihm will? Ich raunze ihn an, weil ich vielleicht schon seit einer Woche denke, "verdammt, er kann doch auch mal den Müll runter bringen. Er sieht doch, dass ich das sonst immer mache. Jetzt ist er mal dran." Das Thema köchelt als schon eine Weile in mir vor sich hin, bis es überkocht. Mein Partner wird dann wohl nicht denken: "Ja Mensch, da ist sie recht." Nö. Er wird denken, "Die hat sie doch nicht mehr alle! Was habe ich denn jetzt schon wieder getan?"


Was genau ist passiert? Ich habe meinen Partner haltlos überfahren. Ein Streit mit gegenseitigen Vorhaltungen ist jetzt vorprogrammiert. Bitte ich ihn aber einfach, den Müll runterzubringen, während ich noch die Küche aufräume, wird er das mir zu liebe auch sehr gerne machen. 


Es ist also von mir wesentlich schlauer, meinen Partner frühzeitig ins Boot zu holen. So gebe ich ihm die Möglichkeit darauf zu reagieren. Denn schließlich will ich ja etwas erreichen.


Wichtig ist also nicht nur der tägliche Austausch über die Erlebnisse des Tages, sondern auch, was uns beschäftigt. Das schafft Nähe und Verständnis. Wie fühlst Du Dich? Wie fühle ich mich? Welche Herausforderungen haben wir zu bestehen? Über unsere Kommunikation drücken wir so auch Wertschätzung und Respekt für den Anderen aus.


Miteinander reden

3. Bedürfnisse äußern

Die Art und Weise, wie wir unsere Bedürfnisse äußern, ist wiederum entscheidend für die Qualität einer Beziehung.


Wenn ich meinem Partner anblaffe, er könne gefälligst auch mal den Müll runter bringen, anstatt nur auf dem Sofa abzuhängen, ist die Reaktion gut hervorzusehen. Wenn ich ihn aber über mein Bedürfnis - nämlich, dass ich mir Unterstützung in der Müll-runter-bring-Sache wünsche, klingt das in den Ohren des Partners schon ganz anders. 


Es geht also darum, zunächst mein eigenes Bedürfnis zu ergründen (Unterstützung im Haushalt) und im nächsten Schritt meinen Wunsch zu äußern (hier konkret: den Müll runterbringen). Mein Partner wird mir diesen Wunsch sehr gerne erfüllen.


Klar, wenn ich mein Bedürfnis äußere, mache ich mich auch immer etwas „nackig“. Wir sind in diesem Moment verletztlich. Denn, es könnte ja auch sein, dass ich meinen Wunsch nicht erfüllt bekomme. Allerdings gilt auch: Nur wer sich zeigt, kann auch gesehen werden. Also, nur Mut!


Ein Bedürfnis kann auch sein, miteinander zu schweigen. Es gibt wenig Menschen, mit denen wir zusammen sein können und trotzdem keine unangenehme Stille entsteht. Wenn es mir mit einer Erkältung so richtig mies geht, also der Kopf dröhnt und mein Körper fühlt sich einfach nicht mir zugehörig an, will ich eigentlich nur meine Ruhe und möglichst alleine sein. Mein Partner aber macht mir wortlos eine Kanne meines Lieblingstees und setzt sich mit einem Buch neben mich. Ich entspanne mich, der Druck im Kopf lässt nach. Meine Laune bessert sich schlagartig. 


So wichtig gemeinsame Gespräche sind, so wichtig ist es auch, die Bedürfnisse des anderen zu erkennen. Dazu kann auch gehören, mal miteinander zu schweigen.


Bei meinem Partner möchte ich so sein dürfen wie ich bin.



Bedürfnis äußern

4. Die eigene Persönlichkeit bewahren

Noch so ein wichtiger Punkt in einer Beziehung. Wir finden Dinge anziehend und sexy, die sich von unseren Interessen unterscheiden. Sie üben eine gewisse Anziehung auf uns aus. Wir verlieben uns also zunächst in Eigenschaften, Interessen, Vorlieben eines Menschen und machen davon ein Bild. Was passiert, wenn sich der Partner immer mehr meinen Bedürfnissen, Interessen, Vorlieben anpasst? Zwangsläufig vermisse ich die Dinge, in die ich mich verliebt habe. 


Das Schlimmste, was passieren kann ist, dass Paare zu einer Einheit werden. Paare, die nur noch gemeinsam unterwegs sind, ihre Freizeit komplett miteinander verbringen und ihren eigenen Persönlichkeiten keinen Raum mehr lassen. 


Die glücklichsten Beziehungen können wir da beobachten, wo die Partner neben Gemeinsamkeiten auch ihren eigenen Interessen nachgehen. Sie haben eben nicht nur einen gemeinsamen Freundeskreis, sondern treffen sich auch mit Freunden ohne ihren Partner. Es gibt viele Möglichkeiten, das eigene Ich in einer Beziehung zu leben. Ich gebe so meinem Partner die Chance, sich jeden Tag neu in mich zu verlieben.



Die eigene Persönlichkeit bewahren

5. Gesunde Streitkultur pflegen

Streitkulturen richten sich immer auch an den persönlichen Bedürfnissen aus. Während der eine seinem Unmut sofort Luft machen will, denkt der Andere vielleicht lieber erst einmal über die Situation nach. Es kann also passieren, dass sich einer in die Enge gedrückt fühlt, während der Andere sich komplett unverstanden und nicht gesehen fühlt. Der Konflikt lässt sich so nicht lösen und schwellt im Untergrund weiter an. 


Als Paar könnt ihr Euch Eure eigene Streitkultur schaffen. Klärt für Euch, was Ihr braucht, um zielführende Auseinandersetzungen zu führen. Das können Ich-Botschaften sein, wie sie in der Gewaltfreien Kommunikation angewendet werden. Wichtig ist, dass Ihr Euch auch im Streit wertschätzend begegnet.


Ihr habt schon häufiger unproduktiv gestritten? Was Ihr einmal ausprobieren könnt, um einen Streit nicht mehr eskalieren zu lassen: Vereinbart ein STOPP-Signal. Ihr sprecht ein Zeichen ab, mit dem Ihr einen Streit jederzeit beenden könnt. Das kann ein Handzeichen sein oder auch ein Wort. 


Der nächste Schritt kann dann sein, dass Ihr Euch zu dem Thema, in dem Ihr uneins seid, einen Brief schreibt. So könnt ihr in Ruhe Gedanken sortieren und gebt Eurem Partner die Gelegenheit die Worte in Ruhe entgegenzunehmen. Ich kann Euch versprechen, dass das eine ganz neue wertvolle Erfahrung ist.


Gesunde Streitkultur entwickeln

6. Rituale pflegen oder wie man achtsam miteinander umgeht

Im Alltag geht schon mal viel unter. Gemeinsame Rituale, kleine Aufmerksamkeiten und bewusstes Interesse an den Erlebnissen und Gefühlen des Partners bedeuten Lebensqualität und stärken die Beziehung. Sie bringen Struktur in unseren sonst so stressigen Alltag.


Ein Sonntagmorgen ohne meinen Liebsten kann ein einfach kein schöner Sonntag werden. Wir haben ein Sonntagmorgen-Ritual: Gemeinsam Kaffeetrinken im Bett und Musikhören. Pläne schmieden, austauschen, Zeit füreinander haben. Wir haben also nicht nur ein gemeinsames Ritual, sondern achten auch aufeinander. Wir erleben diesen Moment ganz bewusst.


Es gibt viele Möglichkeiten Rituale zu schaffen und auf sich als Paar zu achten.


  • Ihr liebt Eure Netflix-Abende? Nehmt euch trotzdem 1 - 2 x in der Woche Zeit für ungestörte Zweisamkeit. Hört Euch zu, schaut Euch in die Augen und lasst die Glotze links liegen. 
  • Setzte Eure Beziehung an erste Stelle. Vereinbart dafür, dass es auch Zeiten ohne Handy gibt und genießt in dieser Zeit bewusst den anderen. Ihr zeigt damit, dass Eure Partnerschaft für Euch Priorität hat.
  • Gemeinsam zu kochen ist echtes Teamwork und das Essen schmeckt gleich doppelt so lecker.
  • Schreibt Euch kleine Liebesbotschaften, die Ihr vielleicht an den Spiegel klebt oder in den Schuh steckt. Das zaubert gleich ein Lächeln auf das Gesicht des Partners.


Wie sieht Euer Ritual aus? Schickt mir gerne Eure Ideen ...


Rituale pflegen - achtsam miteinander umgehen

7. Zugeben, dass man sich geirrt hat.

Uns fällt es oft schwer zuzugeben, dass wir uns geirrt haben oder auch einen Fehler begangen haben. Häufig setzt unser Selbsterhaltungstrieb ein, der uns vielleicht vor Bestrafung bewahren will. Oder ich habe Angst, dass mein Partner keinen Respekt vor mir hat. Es können aber auch Stolz oder Scham im Spiel sein.  Horche doch einmal in Dich hinein, welche Gefühle es bei Dir sind. Denn wenn Du das Gefühl benennen kannst, kannst Du auch mit ihm umgehen.


Indem ich also hoffe, dass mein Fehler nicht entdeckt wird, manövriere ich mich in eine Sackgasse, aus der ich nicht mehr herauskomme. Gehe ich aber auf meinen Partner zu - gestehe meine Schwäche - zeige ich mich von meiner menschlichen Seite. Mein Partner - der weiß, wie schwer dies mir gefallen ist - wird im Gegenzug diese Eigenschaft bei mir sehr zu schätzen wissen. Das wiederum schafft Nähe.


Ich kann also ganz leicht sagen: "Du, es tut mir leid." Oder auch: Ich habe mich geirrt. Du hast richtig gelegen."


Beim ersten Mal ist es vielleicht noch eine Überwindung. Ich muss über meinen eigenen Schatten springen. Habe ich es aber einmal probiert und erfahren, wie positiv mein Partner reagiert - er wird sich nämlich freuen und vielleicht auch meinem Vorbild folgen - wird es ganz leicht. Natürlich muss ich es auch so meinen. Mein Partner wird mich ansonsten ganz schnell enttarnen, wenn ich die Worte nur als Floskel benutzte.


Offen mit Fehlern oder Irrtümern umzugehen, ist die Basis jeder gesunden Beziehung. Nutzt also diese magischen Sätze für die Harmonie in Eurer Beziehung.


Wie ich mich entschuldige

Mit welchen Zutaten gebt Ihr Eurer Beziehung die passende Note? Probiert Verschiedenes aus. So findet Ihr Euer ganz eigenes Liebes-Rezept.

Zutaten Beziehung - Liebes-Rezept

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